Interview mit Karriere- und Recruitmentexpertin Gabriele Trachsel

Als externe Partnerin für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) kennt Gabriele Trachsel die Fragestellungen, die Unternehmen und deren Führungskräfte bewegen, wenn es um Personal-Recruiting und Talentmanagement geht. Firmeninhaber von KMU wünschen sich konkrete Lösungen für die Personalauswahl bzw. deren Probleme. Viele wissenschaftlich aufbereitete Materialien sind unter anderem zu komplex für kleine Organisationen und viel zu kostenintensiv.

Klassische Verfahren der Personalauswahl haben bei der Besetzung offener Stellen vor allem die fachlichen Qualifikationen im Blick. Innere Einstellungen und Wünsche bleiben unbeachtet. Die Folge: Oft stellt sich im Alltag heraus, dass der gewählte Mitarbeiter nicht die Erwartungen erfüllt oder nicht zum Unternehmen passt. Stimmen die Werte des Kandidaten mit dem des Unternehmens überein, ist dies die beste Basis für eine erfolgreiche Zusammenarbeit. Die Praxis zeigt, dass Kandidaten mit einer hohen Motivation und Werteübereinstimmung sogar mögliche fehlende Fachkompetenzen in kürzester Zeit aufholen. Es lohnt sich daher, neben der grundsätzlichen fachlichen Qualifikation, genauer auf die Werte und die Motivation der Kandidaten im Auswahlverfahren einzugehen.

Gabriele Trachsel, Karriere- & Recruitmentexpertin

Seit 10 Jahren ist Gabriele Trachsel als Karriereberaterin, Trainerin und Coach selbstständig. Sie berät Unternehmen in der Schweiz und Deutschland. Sie kennt die Probleme der Führungskräfte, die Mitarbeitende an unterschiedlichen Standorten führen, aus eigener Erfahrung sehr gut. Als versierte Praktikerin steht sie den Fach- und Führungskräften bei der Positionierung und Vorbereitung auf Führungsaufgaben zur Seite.

Ihr Buch

Zusammen mit Petra Barsch schrieb sie das Buch Chefsache Fachkräftesicherung, das in jeder Buchhandlung erhältlich ist.

Das Videointerview
mit Gabriele Trachsel

Der Podcast zum Mitnehmen

Jetzt herunterladen und hören wo und wann Sie wollen. Sei es beim Joggen, Autofahren, auf dem Weg zur Arbeit, in der S-Bahn…

Der Podcast zum Abonnieren

Der StoryPower Podcast hilft Unternehmern und Selbstständigen zu mehr Sichtbarkeit am Markt, ihre Kundenanzahl zu verdoppeln und mehr Gewinn zu erwirtschaften. Abonnieren Sie den Podcast gerne bei Podcast Story-Power bei iTunes oder Podcast Story-Power bei Stitcher.

Inhalte des Interview

Persönliche Fragen

  1. Wo kommst du her?
  2. Wo hast du gearbeitet? Was?
  3. Wie hast du die Familie auf die Reihe gekriegt?
  4. Wann kamst du in die Schweiz? Warum?

Fragen zur Arbeitsweise

  1. Welche Empfehlungen gibt du deiner Zielgruppe, den KMU?
  2. Was unterscheidet die Generation Baby-Boomer von der Generation Y?
  3. In den Medien hört man immer wieder den Begriff Talentmanagement? Was versteht man darunter?
  4. Wie unterscheidet die Karriere früher und heute? Was bedeutet das für Unternehmen sowie die Mitarbeitenden?

Fragen zum Buch

  1. Das Buch beinhaltet zwei Teile: Welchen Teil behandelst du?
    Welchen deine Co-Autorin?
  2. Heute werden noch immer häufiger Mitarbeiter aufgrund der Qualifikation eingestellt und innerhalb eines Jahres wegen der Persönlichkeit entlassen. Was passiert da?
  3. Die Unternehmenswerte und die Kultur sind entscheidend für die Passung von Bewerbern, Mitarbeitern und Unternehmen. Seit wann ist das entscheidend? Warum?
  4. Fachkräftemangel: Gibt es den wirklich? Wie sieht das in D A CH aus? Ähnlich?
  5. Welche Risiken siehst du für die Bewerber? Welche für die Unternehmen?
  6. Wie finden Unternehmen Bewerber heute?
  7. Auf was sollten Unternehmen bei einer Stellenausschreibung achten? Welche Fehler gibt es?
  8. Was sind wichtige Aspekte eines Bewerbungsgespräches?
  9. Wie wichtig sind die Sozialen Medien in der Mitarbeitergewinnung?
  10. Quereinsteiger: Was sagst du dazu?

Geschichten/Fallbeispiele

1. Story: Frank der Geschäftsführer eines Ingenieurbüros in Berlin, wie er sein Personalproblem löste

2. Story: Carsten muss aufgrund einer Umstrukturierung im Unternehmen eine neue Führungsfunktion übernehmen. Welche Probleme entstanden?

3. Story: Was aus der unfähigen Sekretärin Kerstin wurde

Zukunft

  1. Wie wird sich aus deiner Sicht das Bewerberverhalten in der Zukunft verändern?
  2. Wie können sich Unternehmen darauf vorbereiten?
  3. Gibt es möglicherweise Verlierer der Veränderungen aufgrund der Digitalisierung?

Wo findet man dich?
Dein abschliessendes Wort

Links

Gabriele Trachsel https://gabriele-trachsel.ch/
Für Firmenkunden https://www.personal-profil.ch
Für Privatkunden https://karriereexpertin.ch/

Zitate

Talentmanagement steht dafür, die Potenziale der Mitarbeiter zu fördern.

In einer Zeit, in der es auf Effektivität und Effizienz ankommt, so dass die Mitarbeiter sich immer stärker einbringen, ist der Wertekonstruktukt immer wichtiger.

Auch ein Bewerber, den ich nicht einstelle, kommuniziert das Verfahren nach aussen.

In Quereinsteigern liegt soviel Potenzial. Sie können für die zukünftigen Aufgaben eines Unternehmens eine grosse Bereicherung darstellen.

Die Zukunft wird den Unternehmen gehören, die ein gutes Händchen dafür entwickeln, die eigenen Unternehmenswerte, Motive mit den Werten der Mitarbeiter zu verknüpfen.

Bild

Mit freundlicher Genehmigung von Gabriele Trachsel. 2018

David gegen Goliath

Diese Zen Geschichte hörte ich in einem Videoclip. Prof. Faltin erzählte sie an der Entrepreneurship Summt 2018 in Berlin.

Ein junger Mann verliert bei einem Unfall seinen linken Arm. Sein Traum war Judo: Kampfsport betreiben. Jetzt hat er eine Behinderung, der linke Arm fehlt. Er gibt seinen Traum nicht auf. Alle Leute um ihn herum sagen: Aus der Traum. Geht nicht. Suche dir was anderes. Er hängt an seinem Traum. Er geht zu einem berühmten Judo Meister. Er sagt zu ihm: Gibt es eine Möglichkeit in diesem Kampfsport ohne linken Arm? Alle anderen haben gesagt: Unmöglich

Der Meister sagt: Lass mich nachdenken

Der Junge Mann geht nach Hause. Ist froh, dass er nicht gleich nein gesagt hat. Macht sich Hoffnung auf seine Chance. Ist ungeduldig. Geht zurück zum Meister und sagt zu ihm: Meister sag mir, gibt es eine Möglichkeit?

Der Meister sagt: Lass mich nachdenken.

Nach einpaar Tagen kommt der junge Mann wieder. Der Meister sagt. JA, ich kann mir das vorstellen. Sie üben einen ersten Griff.

Der Meister sagt: Geh und trainiere diesen Griff.

Der Junge Mann glücklich, geht und trainiert diesen ersten Griff.Nach einer Zeit kommt er wieder zum Meister. Er sagt: Meister, ich habe den ersten Griff geübt. Zeige mir einen zweiten und dritten Griff. Es gibt ja hunderte dieser Griffe.

Der Meister sagt: Geh und trainiere diesen Griff.

CC0 by tacofleur / Pixabay

Der Junge Mann misst sich mit anderen. Siehe da, er gewinnt die meisten Kämpfe. Er wird immer besser, und kann immer nur noch diesen einen Griff.Eines Tages wird ein Turnier angesetzt. Eine Meisterschaft in diesem Land. Er wird eingeladen an diesem Kampf teilzunehmen. Er gewinnt einen Kampf nach dem anderen bis zum Finale.

Er läuft zu seinem Meister und sagt: Meister, ich bin im Finale. Ich kann nur einen einzigen Griff. Warum bringst du mir nicht mehr Griffe bei? Ich habe einen überlegenen Gegner. Erfahren, stark. Zwei Arme, mir fehlt der linke. Der Gegner kann viele Griffe, ich kann nur einen einzigen.

Der Meister sagt: Geh und trainiere diesen Griff.

Dann kommt das Finale. Er ist der David gegen den Goliath. Er gewinnt das Finale. Er läuft zu seinem Meister und sagt: Meister ich verstehe die Welt nicht mehr. Ich kann nur einen einzigen Griff und ich habe diese Finale gewonnen. Kannst du mir erklären, was da passiert ist.

Der Meister sagt: Ja, ich kann es erklären. Es sind zwei Gründe. 1. Das war nicht irgendein Griff, den ich dir beigebracht habe. Das kein einfacher Griff. Das war ein anspruchsvoller Griff, das war ein sehr effektiver Griff. Für diesen Griff muss man lange trainieren, bis man ihn beherrscht. Dann gibt es noch einen zweiten Grund. Gegen diese Griff gibt es nur eine einzige Verteidigung. Der Gegner muss deinen linken Arm zu fassen bekommen.

Ein sehr schöne, berührende Geschichte.
Der Businessbezug: Was können Sie so gut, dass Sie sogar gegen grosse Gegner in Ihrer Branche gewinnen?

Quelle: Videoclip Keynote von Prof. Faltin an der Entrepreneurship Summit 2018
Die Zen Geschichte beginnt ab Minute 3:00

Interview

Die wirklich gute Lösung kommt!

Die Gründerin des Labels b.dress, Brigitte Frank, spricht über Ihre Erlebnisse während der ersten 6 Jahre nach der Gründung der Firma.

Ludwig Lingg
Ich erinnere mich noch gut daran, wie wir vor 6 Jahren hier am Greifensee sassen. Du erzähltest von deiner Idee: massgeschneiderte Kleidung für Businessfrauen. Es gab eine Reihe von Hürden zu überwinden, damit du dahin kamst, wo du heute stehst. Was geschah in den letzten 6 Jahren?

Brigitte Frank
Die Ausgangsidee von mir war Masskonfektion zu produzieren, ich weiss, dass für Frauen im Business gut sitzende Kleidung wichtig ist. Wir Frauen haben, im Unterscheid zum Mann, wesentlich mehr unterschiedliche Figurtypen, was das Thema Masskonfektion für Frauen wesentlich schwieriger gestaltet. Frauen erleben sehr oft, dass die Kleidung aus der Serienfertigung eben nicht so gut passt und die Suche nach dem passenden Teil oft länger dauert. Masskonfektion ist natürlich teurer als die Serienfertigung. Meine Idee war: Masskonfektion zu bezahlbareren Preisen anzubieten.

Als meine Zielgruppe habe ich die Frauen im Mittleren Management gesehen, die zu einem guten Preis/Leistungsverhältnis Businesskleidung kaufen sollen. Ein Ratgeber aus der Textilbranche brachte mich zunächst von meiner Ursprungsidee ab: “Nein, da verdient man nichts. Du musst in die Serie gehen.” Das war dass, was er kannte und bei ihm funktionierte.

Ich beschloss dem Rat zu folgen und eine Näherei zu suchen, die kleine Serienfertigung macht. Wo lasse ich nähen? Ich wollte auf keinen Fall, dass es irgendwo in Asien genäht wird, ist billiger, aber ich muss erstens hohe Stückzahlen abnehmen und die Produktionsbedingungen entsprachen nicht unbedingt dem, was ich unter fairer Entlohnung und guten Arbeitsbedingungen verstand. Für mich wurde klar, es sollte in Europa genäht werden.

Ludwig Lingg
Wie hast Du eine Näherei gefunden und was waren deine ersten Erfahrungen?

Brigitte Frank
Ich begab mich auf die Suche und aktivierte mein Netzwerk bis ich die erste Näherei fand. Die Arbeitsbedingungen passten und ich lies die erste Serienkollektion dort nähen. Die Qualität war gut bis auf einige Teile, wo die Schultern 2 cm enger genäht waren als in der Schnittvorlage angegeben. Sie erklärten mir, dass eine Tolerenzgrenze von 2 cm üblich ist. Ich weiss aber, dass maximal 0.5 cm in der Branche zu akzeptieren sind.
Oder der Schnitt des Etuikleides war in den Grössen 42-44 nicht so optimal, zu enge Schultern und Arme für die meisten Frauen.
So habe ich meine ersten Erfahrungen gemacht und auch etwas Lehrgeld bezahlt.
Dadurch habe ich jedoch sehr viel dazugelernt in kürzester Zeit.
Die Textilbranche tickt ist doch anders als meine Erfahrungen aus der Jugend. Meine Mutter ist gelernte Schneiderin und ich habe sehr viele Jahre meine Kleidung selbst entworfen und genäht.

Ludwig Lingg
Wie hast du darauf reagiert?

Brigitte Frank
Die Serie ist angekommen. Aber viele Frauen sagten: “Mensch, die Stoffe und Dein Konzept sind toll, finden wir klasse. Ich würde gerne bei Dir kaufen: nur es passt nicht.

Ludwig Lingg:
Du hast deine ersten Erfahrungen mit der Serienfertigung gesammelt. Dann kamst du wieder zur ursprünglichen Idee zurück. Wieder zurück zur Masskonfektion. Wie ging es weiter?

Brigitte Frank:
Erst mal wieder suchen, wo ist die passende Näherei für mein Label. Zunächst startete ich im Tessin. Aber mit dem Preis-Leistungsverhältnis das ich mir vorstellte, musste ich Nein sagen. Ich schaute mir 5 weitere Nähereien im europäischen Ausland an. Mein Leitsatz dafür: Innerhalb von 8 Stunden muss es mit dem Auto erreichbar sein. Gibt ein Sicherheitsgefühl, falls was nicht klappt und ich schnell reagieren muss. Diesen Ratschlag erhielt ich von einer sehr erfahrenen Textilerin.
Für 4 von 5 Nähereien war mein Label und die Stückzahlen zu klein, die fünfte Näherei hat mir nicht gepasst. Kein gutes Arbeitsklima und die Frauen wurden nicht fair bezahlt.

Fast schon wollte ich aufgeben und ich habe die Suche erstmal zur Seite gelegt und vor 2 Jahren einen PopUp-Store in Zürich-Seefeld für einige Monate betrieben. Eines Tages kam eine Designerin zur Tür rein und schaute sich meine Kollektion an. Sie war sehr interessiert an meinen Stoffen. Wir kamen ins Gespräch und das Ergebnis: sie hatte eine Näherei in der Slowakei, wo sie ihre Kollektionen nähen lies.
So kam ich dann sehr schnell zu meiner jetzigen Näherei. Sie hat den Inhaber noch an diesem Tag eine Mail geschickt und ich war bereits 14 Tage später dort und habe mir die Näherei ansehen.

Ludwig Lingg:
Was ist dein Fazit daraus?

Brigitte Frank
Übe Dich in Geduld, wenn Du eine Idee verfolgst und nach der besten Lösung suchst. Nimm nicht die nächstbeste, die Dich anlacht wenn Dein Bauchgefühl NEIN sagt. Warte ab, bis du das gute Gefühl hast. Auch nicht verzweifeln, wenn du etwas nicht sofort umsetzen kannst. Dann passt etwas noch nicht. Die wirklich gute Lösung kommt. Wie ich in diesem Beispiel zeige: sie kommt einfach zu Dir. Eine Tür geht auf, wo du vorher fast gesagt hast: “Mensch, ich gebe auf.” Wie du es spürst: Es passt und Du musst nicht viel dafür tun. Du kannst dich wie an den „gedeckten Tisch“ setzen.

Ludwig Lingg:
Zum Schluss. Was ist der heutige Stand Juli 2018 und was sind deine Zukunftspläne.

Brigitte Frank:
Ich plane die Kollektion zu erweitern. aus. Die Möglichkeit sich aus 12 Farben für Oberstoffe und 14 Farben an Futterstoffen, sich seine individuelle Farbkombination auszusuchen, kommt gut an. Die Masskonfektion begeistert die Frauen, weil sie in Ruhe nach Ihren Bedürfnissen auswählen können und ich eine gute Ratgeberin bin. Ich unterhalte mich mit den Frauen: Was sie machen? Wir tauschen uns aus über unser Business. Es sind sehr angenehme Gespräche, woraus sich auch Freundschaften entwickeln. Dabei geht es Ich verkaufe nicht nur Kleider, es geht darüber hinaus. Ich lerne auch die Frauen kennen. Sie erzählen viel von sich, deshalb kann ich auch besser beraten wie sie sich kleiden sollen.

Eine Frage, die mir immer wieder gestellt wird: Gibt es bald Stoffe in Deiner Kollektion, die ökologisch hergestellt sind? Da bin ich aktuell auf der Suche, habe bereits Gespräche geführt zu einem konzeptionell etwas anderen Ansatz. Mehr will ich an dieser Stelle nicht verraten.

Ludwig Lingg
Das klingt vielversprechend.

Brigitte Frank
Und ich halte in Zukunft vermehrt Vorträge bei Firmen und Messen.
Mein Credo: „Auftreten mit Wirkung“ will ich auch hier umsetzen.

Dafür werde ich drei Basis-Themen anbieten:
1. Erfolg im Business mit den richtigen Farben & Stil
2. Sicheres Auftreten – Umgangsformen im Business
3. Selbstmarketing – die Erfolgsformel für eine Spitzenpositionierung

Die Grundrichtung ist eine Marke ICH zu entwickeln. Wenn du eine Marke bist, bleibst Du besser in Erinnerung. Mit der Entwicklung deiner Persönlichkeit, die sich auch sehr stark von innen heraus entwickelt, ändert sich auch das Verhalten nach aussen. Damit geht auch ein Stiländerung einher. Es gibt Frauen, die bisher einfach etwas kopiert haben. Manche sehen die neueste Mode oder das trägt die und die, sagen sich: “Das muss ich auch haben”. Aber es passt nicht immer zur Person.

Das Thema ist ja Stil. Stil ist die Stimmigkeit zwischen dem was du trägst mit dem was du bist. Meine Erfahrung ist, wenn Personen ihre Persönlichkeit mit der Zeit ändern, dann entwickeln sie auch ihren persönlichen Stil. Dann sagen sie: “JA das passt zu mir. Das steht mir am besten, egal ob das gerade Mode ist oder nicht.

Das Gegenüber, meine Gesprächspartner merken sehr schnell, ob die die äussere Hülle zum Inneren passt. Es ist eine gewisse Harmonie und du kommst mit einer Präsenz rüber, die du sonst nicht hast. Oft sprechen wir auch vom authentischen Auftreten. Du kommst in einen Raum und die Leute drehen sich um zu dir und sagen “Wow”. Du wirst bemerkt und bleibst in positiver Erinnerung. Darauf kommt es an.

Ludwig Lingg
Hast Du mir hier ein Beispiel aus Deiner Beratungspraxis?

Brigitte Frank
Ich habe eine Bekannte, die ist studierte Biologin. In diesem Beruf bist du sehr bedacht, dass du inhaltlich gute Vorträge hältst und damit deine Expertise zeigst, wenn Du zum Beispiel auf einem Kongress sprichst. In Branchenkreisen gilt, dass du 30 – 40 Publikationen veröffentlicht haben solltest. Fast egal wie du aussiehst, die anderen schauen auf deine Inhalte: Was sagt sie und wieviel Fachpublikationen hat sie gemacht.
Sie ging dann in die Unternehmensberatung, eine komplett andere Welt, in der viel mehr auf die äussere Erscheinung geachtet wird. Ihr Chef legte ihr nach 14 Tage nahe, sie solle sich doch bitte so kleiden wie es ihre Kolleginnen machen. Sie rief mich dann an und sagte: Ich weiss überhaupt nicht, was der meint. Von was redet der, kannst Du mir helfen?

Ich sagte ihr: “Du bist fachlich sehr gut, eine intelligente Frau und hast ein schönes Gesicht. Und … eine angenehme Stimme. Damit punktest du auf Dauer. Aber die erste Hürde, dass dich beim ersten Gespräch sofort jemand annimmt, die ist sehr hoch bei dir. Du bist nicht so gekleidet, wie in dieser Branche üblich, erwartet wird. Wenn du den Dresscode aus der Branche nimmst, legst du diese erste Hürde deutlich flach. Der andere ist dann sofort bei dir und dann kannst du ihn mit deiner Expertise überzeugen. Du braucht viel weniger Energie beim ersten Eindruck und dem positiven Haken.

Ich diskutiere immer wieder mit Frauen, die sagen, das Äussere ist nicht so wichtig. Doch es ist wichtig. Wir sehen es am Anfang. Es ist dieser erste Eindruck, wo du in Millisekunden eingeordnet wirst. Es ist einfacher, wenn du den Dresscode entsprichst, mit der Massgabe, dass du nicht verkleidest wirkst. Du musst dich schon wohlfühlen. Das merkt dein gegenüber.

Ludwig Lingg
Vielen Dank für das Gespräch

Die Story von der Rakete

Warum Sie Ihre Zuhörer nicht verwirren sollten

Es ist Dienstag, der 31. Juli 2018. Morgen Mittwoch ist der 1. August, der Nationalfeiertag in der Schweiz. Üblicherweise werden viele Feuerwerke gezündet und Höhenfeuer abgebrannt. Seit Wochen ist es heiss. Aufgrund der langanhaltenden Hitze erteilten die Behörden ein Feuerverbot, sowie auch ein Verbot Feuerwerke zu zünden.

Ich komme um 18 Uhr von einem Kunden im Bahnhof Uster mit der S-Bahn an. Es ist heiss an diesem Tag. Immer noch 28 Grad. Ich gehe in den Kiosk und kaufe mir das Eis Magnum Almond. Stelle mich an um an der Kasse zu zahlen. Ein Mann neben mir sagt zu mir: „Heute gibt es eine Rakete gratis.“

Ich denke: „Wie das? Es ist doch ein Verbot. Wie will ich morgen die Rakete starten.“ Ich schaue verwirrt drin.

„Fragen Sie die Kioskverkäuferin“, sagt der Mann. Ich schaue zu ihr. Sie nickt.

Ich denke mir: „Na gut, dann nehme ich eine Rakete mit und zünde sie an, wenn das Feuerverbot wieder aufgehoben ist.“„O.k.“ sage ich dem Mann, worauf er mit mir zur Eiskühltruhe geht und auf das Wassereis zeigt mit der Aufschrift „RAKETE“. RAKETE ist der wohl berühmteste Schweizer-Klassiker im Wassereis-Sortiment von FRISCO.

„Ach, das meinen Sie. Nein danke.“ Ich daraufhin zu Mann.

Businessbezug:

Achten Sie beim Storytelling darauf, den richtigen Bezugsrahmen herzustellen. Ansonsten verwirren Sie Ihre Geschäftspartner und potenziellen Kunden. Deren Gehirn müssen dann arbeiten um das zu entwirren. Arbeit mag das Gehirn gar nicht. Das produziert dann Widerstand gegen Ihre Story und Widerstand gegen ihr Anliegen.

Stationen der Heldenreise 12/12

Alle Stationen der Heldenreise

1. Die gewohnte Welt
2. Der Ruf des Abenteuers
3. Die Weigerung
4. Die Begegnung mit dem Mentor
5. Das Überschreiten der ersten Schwelle
6. Die ersten Bewährungsproben
7. Das Vordringen bis zur tiefsten Höhle
8. Die entscheidende Prüfung
9. Die Belohnung und das Ergreifen des Schwertes
10. Der Rückweg
11. Erneuerung, Verwandlung, Auferstehung
12. Rückkehr mit dem Elexier

12. Rückkehr mit dem Elixier

Ausser der Belohnung bringt der Held als zusätzliches Zeichen seines endgültigen Sieges etwas mit, das Campbell als „Elixier“ bezeichnet. In diesem symbolischen Gut konzentriert sich die Essenz der Heldenreise. Daher besteht das Elixier meist in einem tieferen, lebensspendenden Wissen, in einem Erfahrungsschatz, den der Held an die Menschen der gewohnten Welt weitergibt.

Der Held erreicht jetzt einen Status, in dem er es schafft, den höchsten Nutzen all dessen, was er auf seiner Reise gelernt hat, in sein Leben zu integrieren. Dadurch wird sein Leben viel besser.
Auf die Unternehmerwelt übertragen heisst das: Der Unternehmer kann jederzeit passende Storys erzählen, Mitarbeiter und Kunden gegenüber. Er integriert Produkte und Methoden, die er auf seiner Reise kennengelernt hat und deren Nutzen er zu schätzen weiss in sein neues Leben.
Das Elixier kann unterschiedlichste Formen haben, wichtig ist nur, dass der Held durch seinen „Besitz“ viel besser da stehst, als vorher.

Wie merkt der Held, dass er in seinem Leben und bei seiner Heldenreise auf der Stufe 12 angekommen bist? Ganz einfach. Er beherrschst das Problem. Er hat die Schulden abbezahlt. Er hat seine Traumkunden gewonnen. Er löst die Aufgabe, die zu Beginn seiner Heldenreise unmöglich schien.

Fragen zu dieser Station

  • Wie ist das Elixier beschaffen, das Ihr Held aus seinem Erlebnis heimbringt? Behält er es für sich oder teilt er es mit anderen?
  • In welcher Hinsicht hat der Held mehr Verantwortung übernommen? Bildet die Rückkehr einen Höhepunkt?
  • Verdient ihre Geschichte wirklich erzählt zu werden? Geben genügend erkennbare Lernprozesse ihr so etwas wie eine Daseinsberechtigung?

Stationen der Heldenreise 11/12

Alle Stationen der Heldenreise

1. Die gewohnte Welt
2. Der Ruf des Abenteuers
3. Die Weigerung
4. Die Begegnung mit dem Mentor
5. Das Überschreiten der ersten Schwelle
6. Die ersten Bewährungsproben
7. Das Vordringen bis zur tiefsten Höhle
8. Die entscheidende Prüfung
9. Die Belohnung und das Ergreifen des Schwertes
10. Der Rückweg
11. Erneuerung, Verwandlung, Auferstehung
12. Rückkehr mit dem Elexier

11. Erneuerung / Verwandlung/ Auferstehung – die endgültige Hinwendung zur grossen Veränderung

Doch der Feind ist noch nicht endgültig besiegt. Der totgeglaubte Gegner sammelt seine Kräfte, um den Helden ein letztes Mal zu prüfen. Ein finaler, siegreicher Kampf bestätigt die Läuterung des Helden. Er ist tatsächlich über sein altes Ich hinausgewachsen, die dunklen Mächte sind endgültig vernichtet. Die Verwandlung des Helden ist abgeschlossen, sein neues Ich hat sich stabilisiert.

Der Held hat die besten Seiten seines alten Selbst (wie z.B. die Fähigkeit, an einen Traum zu glauben) bewahrt und sich gleichzeitig alle Lektionen zu eigen gemacht, die er auf seiner Reise gelernt hat.
Eine andere Funktion dieser Stufe ist die Reinigung. Der Held versöhnt sich wirklich, lacht wieder mit anderen und alles was ihn vorher gestört hat, scheint verflogen.

Fragen zu dieser Station

  • Welche negativen Eigenschaften hat Ihr Held auf seinem Weg angenommen? Welche Mängel, die er von Beginn an hatte, müssen noch abgestellt werden? Welche Mängel sollte er behalten? Welche gehören unverzichtbar zu seiner Persönlichkeit?
  • Braucht Ihre Geschichte einen Showdown? Ergreift Ihr Held im kritischen Augenblick die Initiative?
  • Welche Lehren kann man aus der Tragödie ziehen, wenn der Held stirbt, weil er nichts dazu gelernt hat?

Als nächste Station steht an: 12. Rückkehr mit dem Elixier: Ausser der Belohnung bringt der Held als zusätzliches Zeichen seines endgültigen Sieges etwas mit, das Campbell als „Elixier“ bezeichnet.

Stationen der Heldenreise 10/12

Alle Stationen der Heldenreise

1. Die gewohnte Welt
2. Der Ruf des Abenteuers
3. Die Weigerung
4. Die Begegnung mit dem Mentor
5. Das Überschreiten der ersten Schwelle
6. Die ersten Bewährungsproben
7. Das Vordringen bis zur tiefsten Höhle
8. Die entscheidende Prüfung
9. Die Belohnung und das Ergreifen des Schwertes
10. Der Rückweg
11. Erneuerung, Verwandlung, Auferstehung
12. Rückkehr mit dem Elexier

10. Der Rückweg

Der Rückweg ist gleichzeitig eine erneute Hinwendung zur Veränderung. Wir müssen Zweifel und Ängste überwinden und uns wieder dem Abenteuer zuwenden.

Dabei kann es sein, dass entbehrliche Charaktere geopfert werden. Oft beinhaltet diese Phase auch einen Rückschlag, der das Schicksal des Helden umzudrehen droht.

Fragen zu dieser Station

Was haben Sie persönlich gelernt, als Sie einmal mit dem Tod, mit einer schweren Niederlage oder Gefahr konfrontiert waren? Wie können Sie diese Empfindungen für Ihre Geschichte fruchtbar machen?
Warum und wie machen sich Ihre Helden erneut auf die Suche?
Wie sieht der Rückweg ihrer Geschichte aus? Führt er zum Ausgangspunkt zurück oder in ein neues Leben in der anderen Welt?

Als nächste Station steht an: 11. Erneuerung / Verwandlung/ Auferstehung – die endgültige Hinwendung zur grossen Veränderung

Stationen der Heldenreise 9/12

Alle Stationen der Heldenreise

1. Die gewohnte Welt
2. Der Ruf des Abenteuers
3. Die Weigerung
4. Die Begegnung mit dem Mentor
5. Das Überschreiten der ersten Schwelle
6. Die ersten Bewährungsproben
7. Das Vordringen bis zur tiefsten Höhle
8. Die entscheidende Prüfung
9. Die Belohnung und das Ergreifen des Schwertes
10. Der Rückweg
11. Erneuerung, Verwandlung, Auferstehung
12. Rückkehr mit dem Elexier

9. Die Belohnung und Ergreifen des Schwerts

In der tiefsten Höhle nimmt der Held ein Gut von besonderem, oft symbolischen Wert an sich, das den Sieg dokumentiert und die Macht des Feindes bricht: Einen Schatz etwa, ein Schwert, einen mächtigen Gegenstand oder ein kostbares Wissen.
Das Besondere an der Stufe 9 ist die einzigartige Vitalität, die der Held spürt. Nicht nur weil er für seine Anstrengungen und für das „Überleben“ belohnt wird, sondern weil er mit den gewonnenen Erkenntnissen einen neuen Teil seiner eigenen Lebendigkeit entdeckt hast.

Manchmal gelingt es dem Held in der Stufe 9 sogar, sich selbst zu überraschen. Dann denkt er: „Ich hätte nicht gedacht, dass ich das schaffe!“. Er fühlt sich noch wohler in seiner Haut und spürt, dass sein Selbstvertrauen gewachsen ist.

Fragen zu dieser Station

  • Was lernen die Helden Ihrer Geschichte angesichts des Todes?
  • Was eignen sich die Helden an, nachdem sie mit dem Tod oder ihrer grössten Frucht konfrontiert worden sind?
  • Sind die Helden sich des Wandels bewusst, den sie durchmachen?

Als nächste Station steht an: 10. Der Rückweg: Der Rückweg ist gleichzeitig eine erneute Hinwendung zur Veränderung.

Stationen der Heldenreise 8/12

Alle Stationen der Heldenreise

1. Die gewohnte Welt
2. Der Ruf des Abenteuers
3. Die Weigerung
4. Die Begegnung mit dem Mentor
5. Das Überschreiten der ersten Schwelle
6. Die ersten Bewährungsproben
7. Das Vordringen bis zur tiefsten Höhle
8. Die entscheidende Prüfung
9. Die Belohnung und das Ergreifen des Schwertes
10. Der Rückweg
11. Erneuerung, Verwandlung, Auferstehung
12. Rückkehr mit dem Elexier

8. Die entscheidende Prüfung: In der tiefsten Höhle trifft der Held auf seinen Gegner.

Das kann eine Person, ein gefährliches Wesen oder ein Geschehnis, aber auch der innere Feind, ein Schatten der Vergangenheit, eine Erinnerung, ein hartnäckiges Selbstkonzept sein. Um seinen Erzfeind zu überwinden, muss der Held alles aufbieten, was er auf seiner Reise gelernt hat. Der Kampf führt ihn an den Rand der Niederlage, er durchlebt seine „zentrale Krise“. Mit allen neu erworbenen Kenntnissen und Fähigkeiten ringt er seinen Gegner schliesslich nieder. Dieser Sieg ist letztlich auch ein Sieg über das alte „vorheldische“ Ego und bestätigt die innere Verwandlung des Helden.

Nur wenn die ganze Situation sich vorher extrem zugespitzt hat, wird die Verwandlung hier überlebensgross sein. Je mehr Tränen der Held zuvor vergossen hast, je mehr Angst und Zweifel er hatte, je unfairer er behandelt wurde, desto mehr wird der Entscheidungskampf sein Leben verändern. Das hier ist Leben oder Tod. Schwarz oder Weiß.
10 Mitarbeitern kündigen. 60% Umsatzeinbruch. Bankrott. Danach wird nichts mehr sein, wie vorher. Und das ist genau das, woran man einen Entscheidungskampf erkennt. Oft ist der Entscheidungskampf die höchste Qual. Der Held streitet sich bis aufs Blut. Er weint und schreit. Alles steht auf dem Spiel.
Jedenfalls ist das DIE Situation, vor der der Held sein ganzes Leben lang Angst hatte. Aber: ohne Schmerz keine Verwandlung. Im Entscheidungskampf begegnet der Held seinem dämonisierten Schatten, einer Reflexion seiner dunklen Seite. Er steht Angesicht zu Angesicht mit seiner grössten Angst.

Fragen zu dieser Station

  • Wie sieht die entscheidende Prüfung in Ihrer Geschichte aus? Gibt es in Ihrer Geschichte einen echten Bösewicht, oder handelt es sich um einen Gegenspieler?
  • Gibt es Helfershelfer oder Partner, die stellvertretend für den Bösewicht dessen Macht ausüben? Wenn ja, welche Funktion erfüllen diese Charaktere?
  • Wie tritt Ihr Held bei seiner entscheidenden Prüfung dem Tod gegenüber?

Als nächste Station steht an: 9. Die Belohnung und Ergreifen des Schwerts: In der tiefsten Höhle nimmt der Held ein Gut von besonderem, oft symbolischen Wert an sich, das den Sieg dokumentiert und die Macht des Feindes bricht

Stationen der Heldenreise 7/12

Alle Stationen der Heldenreise

1. Die gewohnte Welt
2. Der Ruf des Abenteuers
3. Die Weigerung
4. Die Begegnung mit dem Mentor
5. Das Überschreiten der ersten Schwelle
6. Die ersten Bewährungsproben
7. Das Vordringen bis zur tiefsten Höhle
8. Die entscheidende Prüfung
9. Die Belohnung und das Ergreifen des Schwertes
10. Der Rückweg
11. Erneuerung, Verwandlung, Auferstehung
12. Rückkehr mit dem Elexier

7. Das Vordringen bis zur tiefsten Höhle: Nach einer Phase des Lernens ist der Held bereit, nun ganz allein auf sich gestellt seinem ärgsten Widersacher zu begegnen.

Um die Vergangenheit endgültig hinter sich zu lassen und in eine neue Existenz durchzubrechen, muss er mitten hinein in die Gefahr, mitten hinein in die tiefste Höhle des Bedrohlichen, wo sich sein Gegner verschanzt hat.
Jetzt wird das Finale eingeläutet. Der Held ist zwar schon vielen Menschen begegnet, mit denen er nicht auf einer Wellenlänge lag und die es nicht unbedingt gut mit ihm meinten. Aber das hier ist anders. Das Gegenüber ist alles, was der Held nicht ist. Er ist die Umkehrung all der guten Eigenschaften, der Hoffnungen und Träume. Er steht auf der komplett anderen Seite.
Gleichzeitig erkennt der Held auch seinen grössten inneren Feind. Das kann seine Passivität sein oder seine Unfähigkeit, ein Geheimnis für sich zu behalten. Vielleicht ist es auch seine Gutgläubigkeit oder sein Wunsch, sich mit allen gut zu verstehen. Jetzt begreift er: Genau das könnte ihm schon bald den Hals brechen.

Der Held lernt zu denken, wie sein Feind. Er versammelt Menschen um sich, als würde er eine Armee aufstellen. Krieger, die ihn beim härtesten Kampf seines Lebens unterstützen. Nur so kannt er in die tiefste Höhle vordringen und die zweite neue Welt betreten. Aus dieser Welt gibt es keinen Ausgang. Aber dafür bekommt er die Chance, tief in sich eine ganz neue Kraft und Energie zu entdecken, mit der er viele Herausforderungen des Lebens meistern kann.
Joseph Campbell formuliert es so: „Die Höhle, die Du zu betreten fürchtest, birgt den Schatz, nach dem Du suchst.“

Fragen zu dieser Station

  • Wollen Ihre Helden an einem bestimmten Punkt am liebsten wieder umkehren oder haben sie sich bereits vollkommen auf das Abenteuer eingelassen?
  • In welcher Hinsicht hat es der Held auch mit inneren Dämonen oder Abwehrmechanismen zu tun, wenn er eine äusserliche Herausforderung zu bestehen hat?
  • Ist die tiefste Höhle in Ihrer Geschichte eine reale Örtlichkeit? Falls nicht, gibt es so etwas wie deren seelisches oder emotionales Gegenstück?

 
Als nächste Station steht an: 8. Die entscheidende Prüfung: In der tiefsten Höhle trifft der Held auf seinen Gegner.

Stationen der Heldenreise 6/12

Alle Stationen der Heldenreise

1. Die gewohnte Welt
2. Der Ruf des Abenteuers
3. Die Weigerung
4. Die Begegnung mit dem Mentor
5. Das Überschreiten der ersten Schwelle
6. Die ersten Bewährungsproben
7. Das Vordringen bis zur tiefsten Höhle
8. Die entscheidende Prüfung
9. Die Belohnung und das Ergreifen des Schwertes
10. Der Rückweg
11. Erneuerung, Verwandlung, Auferstehung
12. Rückkehr mit dem Elexier

6. Der Held wird vor erste Bewährungsproben gestellt, erleidet Rückschläge und entdeckt neue Fähigkeiten.

Er trifft dabei auf Verbündete und Freunde, die ihn auf seiner Reise begleiten. Zugleich erkennt er, worin seine Aufgabe besteht und wer sein größter Feind ist. In Stufe 6 der Heldenreise passiert etwas ganz Neues. Ab jetzt teilt sich die Welt in Gut und Böse. In der 6. Stufe der Heldenreise lernt der Held viele neue Menschen kennen. Für einige ist die Reise des Helden eine Bedrohung – schliesslich ist er neu in ihre Welt gekommen und will dort einen Platz einnehmen. Um nicht vom Weg abzukommen und die Reise fortzusetzen, muss der Held das Unaussprechliche aussprechen. Nur dann wird er herausfinden, wer sein Freund, sein Feind oder ein Gestaltwandler ist. Ein Was? Ein Gestaltwandler. Das kann jemand sein, der erst wie ein Feind wirkt und dann zum Freund wird. Oder andersherum: Erst Freund, dann Feind.

Spätestens ab dieser Stufe der Heldenreise beginnt der Held, zu sagen was er denkt. Das wird ihm zwar ein paar neue Feinde, aber auch jede Menge Verbündete einbringen. Die sind jetzt besonders wichtig, weil sie dem Helden die Regeln der neuen Welt beibringen können und ihn herumführen werden. Je besser der Held die Regeln jetzt lernt und je mehr er über diese Welt erfährst, desto besser ist er für die nächste Stufe vorbereitet. Auf die darf man schon gespannt sein, denn sie heisst nicht umsonst: „Vordringen in die tiefste Höhle“.

Fragen zu dieser Station

  • Wie unterscheidet sich die Welt Ihrer Geschichte von der gewohnten Welt? Könnten Sie den Kontrast noch verstärken?
  • Welche Bewährungsproben muss ihr Held bestehen, wann gewinnt er Verbündete, wann gewinnt er Feinde.
  • Gibt es unter den Helden auch Einzelgänger, die ohne Verbündete auskommen?

Als nächste Station steht an: 7. Das Vordringen bis zur tiefsten Höhle: Nach einer Phase des Lernens ist der Held bereit, nun ganz allein auf sich gestellt seinem ärgsten Widersacher zu begegnen.

Stationen der Heldenreise 5/12

Alle Stationen der Heldenreise

1. Die gewohnte Welt
2. Der Ruf des Abenteuers
3. Die Weigerung
4. Die Begegnung mit dem Mentor
5. Das Überschreiten der ersten Schwelle
6. Die ersten Bewährungsproben
7. Das Vordringen bis zur tiefsten Höhle
8. Die entscheidende Prüfung
9. Die Belohnung und das Ergreifen des Schwertes
10. Der Rückweg
11. Erneuerung, Verwandlung, Auferstehung
12. Rückkehr mit dem Elexier

5. Das Überschreiten der ersten Schwelle: Aus dem Wunsch nach Veränderung wird die Bereitschaft zur Veränderung.

Den meisten Menschen fällt das Überschreiten der ersten Schwelle so schwer, dass sie ihr Leben lieber in der gewohnten Welt mit all ihren Mängeln verbringen. So auch der Held. Das Überschreiten der ersten Schwelle ist der Moment, in dem Sie tatsächlich etwas tun, was sich nicht umkehren lässt. Der zweite Akt der Heldenreise beginnt. Die neue Welt ist das Gegenteil der gewohnten Welt.

Der Held ist entschlossen, gewohnte Bindungen, Annehmlichkeiten und Sicherheiten hinter sich zu lassen. Er folgt dem Ruf seiner Bestimmung und überschreitet die Grenze zur Welt des Abenteuers.

 

Fragen zu dieser Station

  • Gibt es Mächte, die die Schwelle bewachen?
  • Auf welche Weise erschweren sie dem Helden seinen “Sprung voller Vertrauen”?
  • Wie geht der Held mit den Schwellenhütern ums? Was lernt er beim Überschreiten der Schwelle?
  • Welche Schwellen haben Sie in Ihrem Leben schon überschritten? Wie ist es Ihnen dabei ergangen?

 

Als nächste Station steht an: 6. Prüfungen, Verbündete und Feinde: Der Held wird vor erste Bewährungsproben gestellt, erleidet Rückschläge und entdeckt neue Fähigkeiten.

Stationen der Heldenreise 4/12

Alle Stationen der Heldenreise

1. Die gewohnte Welt
2. Der Ruf des Abenteuers
3. Die Weigerung
4. Die Begegnung mit dem Mentor
5. Das Überschreiten der ersten Schwelle
6. Die ersten Bewährungsproben
7. Das Vordringen bis zur tiefsten Höhle
8. Die entscheidende Prüfung
9. Die Belohnung und das Ergreifen des Schwertes
10. Der Rückweg
11. Erneuerung, Verwandlung, Auferstehung
12. Rückkehr mit dem Elexier

4. Begegnung mit dem Mentor: Der Auftritt des Mentors bringt die Geschichte in Schwung.

Er zeigt sich als weiser, uneigennütziger Lehrer, er drängt den Helden zum Aufbruch, beschützt, führt, lehrt, prüft und trainiert ihn, steuert Wissen, magische Gaben und Werkzeuge bei.

Sobald der Held dem Mentor begegnest, hört er auf, den Ruf zum Abenteuer zu verweigern und tritt seine Heldenreise an. Aber – was genau ist ein Mentor und wie erkennt der Held ihn?

Der Mentor ist eine “Quelle der Weisheit”, also jemand, der in einem bestimmten Bereich mehr weiss als der Held. Meist, weil er mehr Erfahrungen gesammelt hat. Der Held geht mit jeder Frage zu ihm. Es zählt nur, dass der Mentor auf einem „Wissensschatz“ sitzt, der das Wachstum des Helden fördert. Damit ist er für die persönliche Entwicklung des Helden von grösstem Wert. Nur er hat Informationen, die dem Helden helfen, sich auf seine Aufgabe und nicht auf seine Angst zu konzentrieren.

Fragen zu dieser Station

  • Gibt es in Ihrer Geschichte einen Charakter, der durch und durch Mentor ist?
  • Falls es in Ihrer Geschichte keinen Mentor gibt, wäre es von Vorteil, wenn Sie eine solche Gestalt einführen würden?
  • Kann Ihr Held auf einen inneren Moral- oder Verhaltenskodex zurückgreifen?
  • Hat er ein Gewissen? Wenn ja, wie kommt es zu Ausdruck?

Als nächste Station steht an: 5. Das Überschreiten der ersten Schwelle: Aus dem Wunsch nach Veränderung wird die Bereitschaft zur Veränderung.

 

Stationen der Heldenreise 3/12

Alle Stationen der Heldenreise

1. Die gewohnte Welt
2. Der Ruf des Abenteuers
3. Die Weigerung
4. Die Begegnung mit dem Mentor
5. Das Überschreiten der ersten Schwelle
6. Die ersten Bewährungsproben
7. Das Vordringen bis zur tiefsten Höhle
8. Die entscheidende Prüfung
9. Die Belohnung und das Ergreifen des Schwertes
10. Der Rückweg
11. Erneuerung, Verwandlung, Auferstehung
12. Rückkehr mit dem Elexier

Die Weigerung: Veränderung erfordert Abschiede

“Wenn Ihr Weg ganz klar vor Ihnen liegt und Sie jeden Schritt schon im Voraus kennen, dann ist es nicht Ihr Weg. Ihren eigenen Weg erschliessen Sie sich mit jedem einzelnen Schritt, den Sie machen, während Sie gehen.” Joseph Campbell

Der Held muss Menschen, Gewohnheiten, Bequemlichkeiten, Sicherheiten aufgeben. Er muss die Schwelle zum Abenteuer überschreiten. Doch die Schwelle wird bewacht: Von Menschen, Umständen, Gefühlen, Gedanken, von Kräften des Verharrens im Stillstand. Die Schwellenhüter stehen für alles, was den Helden an die gewohnte Welt bindet. Dazu gehören auch innere Ängste, Verzagtheit und das Misstrauen in die eigene Fähigkeiten.
Der Held spürt schon jetzt, dass das bevorstehende Abenteuer viele Herausforderungen für ihn bereithält. Der Held wird jede Menge Energie brauchen, um sie zu bewältigen. Sein ganzes Leben wird sich verändern. Und wenn das kein guter Grund ist, um zu sagen: “Warte eine Sekunde! Ich bin mir nicht sicher, ob ich das wirklich will!”

Fragen zu dieser Station

  • Wie haben die Helden ihre Weigerung gezeigt? Was hat das für sie zur Folge?
  • Haben Sie schon einmal einen Ruf zum Abenteuer abgelehnt?
  • Wie würde Ihre Leben heute wohl aussehen, wenn Sie sich damals nicht geweigert hätten?
  • Haben Sie sich schon einmal auf einen Ruf zum Abenteuer eingelassen und hinterher gewünscht, Sie hätten es nicht getan?

Weiter geht es zu nächsten Station: Die Begegnung mit dem Mentor.

Stationen der Heldenreise 2/12

Alle Stationen der Heldenreise

1. Die gewohnte Welt
2. Der Ruf des Abenteuers
3. Die Weigerung
4. Die Begegnung mit dem Mentor
5. Das Überschreiten der ersten Schwelle
6. Die ersten Bewährungsproben
7. Das Vordringen bis zur tiefsten Höhle
8. Die entscheidende Prüfung
9. Die Belohnung und das Ergreifen des Schwertes
10. Der Rückweg
11. Erneuerung, Verwandlung, Auferstehung
12. Rückkehr mit dem Elexier

Die Situation drängt auf Veränderung.

Eine Person, ein Umstand, ein Ereignis tritt als Herold des Abenteuers auf und die gewohnte Welt wird brüchig. Der Held wird mit einer persönlichen Aufgabe konfrontiert, die er bewältigen muss.
Der „Ruf zum Abenteuer“ ist der Moment, in dem dem Held klar wird, dass er sich aus seiner Gewohnten Welt, seiner “Couch” herausbewegen muss. Denn wenn die alte Welt Mängel hat, braucht es nur eine kleine Instabilität, um mitten drin zu sein, im Abenteuer.

Es kann auch sein, dass die alte Welt Teile der Persönlichkeit des Helden, seiner Bedürfnisse und Talente unterdrückt. Er wollte schon immer auf die Bühne? Auf dem Rückweg von der Arbeit sieht er ein Schild in einem Schaufenster: Improvisations-Theater. Er schreibt sich sofort die Telefonnummer auf.

Vielleicht gibt es auch jemanden in seinem direkten Umfeld, der den Helden seit Jahren ausnutzt und immer nur anruft, wenn er etwas für ihn tun sollte (alte Welt). Und der ruft gerade heute an, als der Held völlig im Stress ist und keinen Kopf dafür hat – mit einer ziemlich unverschämten Bitte. Auch das kann ein Ruf zum Abenteuer sein. Plötzlich platzt es aus den Helden heraus und er sagt ihm, was er wirklich von ihm hält (neue Welt).

Fragen zu dieser Station

  • Kann es eine Geschichte geben ohne jeden Ruf zum Abenteuer?
  • Haben Sie selbst schon den einen oder anderen Ruf zum Abenteuer erfahren?
  • Erfordert die Anlage Ihrer Geschichte mehrere Aufforderungen?

 

Weiter geht es zu nächsten Station: Zunächst weigert sich der Held.