Bereits zum elften Mal lud Gastgeber Uwe Tännler, Präsident Swiss Marketing, zum Schweizerischen Marketing-Tag ins KKL Luzern ein. Diesmal stand der Anlass ganz im Zeichen des Storytellings. «Storytelling: Die Magie der Story – wie Kunden zu Fans werden» lautete das Thema.
Aus den Vorträgen des Tages wählte ich die drei Redner aus, die Tipps und Strategien für Selbstständige und Inhaber kleiner und mittlerer Unternehmen anboten.
Keith Reinhard,«The Magic of the Story»
Keith Reinhard, Chairman Emeritus DDB Worldwide Communications Group INC. Er redete zum Thema «The Magic of the Story» und brachte uns die Formel Nr. 4 des Filmstudios PIXAR, wie eine Geschichte zu gestalten ist.
Hören Sie in meinen Podcast das Beispiel mit dem Mitarbeiter Thomas dazu.
PIXAR’s Formel Nr. 4
Es war einmal, …
Jeden Tag …
Eines Tages …
Aufgrund dessen, …
Bis er schliesslich …
Der Vortrag von Keith Reinhard
Dr. Veit Etzold, «Digital Storytelling – Content Marketing in den Märkten von morgen»
Dr. Veit Etzold, Thriller-Autor und Unternehmensberater, zeigte in seinem KeynoteReferat die Bedeutung eines guten digitalen Storytellings für die Vermarktung eines Produkts auf und zog eingängige Parallelen zu seiner Tätigkeit als Schriftsteller.
Aus seinem Vortrag habe ich folgende Tipps. Hören Sie auch in meinen Podcast rein.
1. Was ist eine Geschichte?
Der König stirbt und die Königin stirbt. => Fakten
Der König stirbt und die Königin stirbt aus Trauer. => Geschichte
2. Storytelling muss einfach sein und die drei unabdingbaren Elemente einer klassischen Geschichte beinhalten: ein Helden, ein Schurke und ein Happy End.
3. Tipp
Der Vortrag von Dr. Veit Etzold
Ty Montague,«From Storytelling to Storydoing»
Ty Montague, Co-Founder und Co-CEO co:collective, hielt das Abschlussreferat. Im Gegensatz zu seinen Vorrednern ging er in seiner Keynote einen Schritt weiter und unterscheidet bestimmte Marken, die ihre Geschichten aktiv mitgestalten (Storydoing), von denen, die Geschichten nur erzählen (Storytelling).
Er brachte uns eine Checkliste an Fragen.
Die Checkliste auf Deutsch. Hören Sie dazu auch meinen Podcast.
1.Haben Sie eine Geschichte?
2.Strebt Ihre Geschichte jenseits des Kommerziellen?
3.Hat Ihre Geschichte eine klar definierten Schurken?
4.Bewirkt Ihre Geschichte Ideen, neue Produkte und Dienstleistungen bei all Ihren Mitarbeitern?
5.Definierten Sie einige transformierende Neuerungen, auf die Sie sich fokussieren?
6.Engagieren und beteiligen sich Menschen ausserhalb ihres Unternehmens in Ihrer Geschichte?
In dieser Episode spreche ich mit Dr. Benedikt Weibel, der in seinen Vorträgen Storytelling einsetzt. Er begann seine Karriere 1978 mit dem Eintritt in die SBB. Von 1993 bis 2006 war er Vorsitzender der Geschäftsleitung der SBB. Die SBB wandelte sich in dieser Zeit von einer schwerfälligen, defizitären Institution zu einer effizienten und marktnahen Unternehmung. Neben verschiedenen Verwaltungsratsmandaten war Benedikt Weibel auch vom 1.1.2007 bis Ende 2008 Delegierter des Bundesrates für die UEFA EURO 2008. Die EURO 08 war ein grosser Erfolg und ging ohne einen einzigen nennenserter Vorfall über die Bühne (sieht man einmal vom vorzeitigen Ausscheiden der Schweizer Nationalmannschaft ab). Das Budget wurde sogar um 20 Prozent unterschritten.
Heute ist er Honorarprofessor an der Universität Bern, Publizist, Präsident und Mitglied verschiedener Verwaltungsräte. Am 26. Februar 2013 wurde er in Brüssel mit dem European Railway Award 2013 ausgezeichnet. Er ist ein viel gefragter Referent und Autor mehrerer Bücher. Das letzte erschienene Buch heisst:
Simplicity – Die Kunst, die Komplexität zu reduzieren
Die Welt ist komplex. Das Wichtige vom Unwichtigen unterscheiden zu können ist überlebenswichtig.
Seit über 2000 Jahren setzen sich Philosophen, Mathematiker, Mediziner, Psychologen, Ökonomen und Managementlehrer, Architekten, Maler und Schriftsteller mit dem Phänomen der Einfachheit auseinander. Benedikt Weibel fasst alle diese Ansätze zusammen: nicht in einer trockenen Abhandlung, sondern anhand vieler amüsanter und lehrreicher Geschichten. Sie sind Grundlage für den praktischen Teil mit Anregungen zur Reduktion der Komplexität und der Fokussierung auf das Wesentliche – auch im alltäglichen Leben
Das Interview
Meine Story-Power Strategie hat 5 Phasen: Positionieren – Kreieren – Inszenieren – Verbreiten – Feedback einholen. Mit Benedikt Weibel sprach ich zu den Phasen
– Stories Kreieren
– Stories Verbreiten
Ich traf Dr. Weibel Samstag, 24. Oktober 2015 10 Minuten vor Beginn der schweizer Toastmaster Redewettbewerbe zum erstenmal. Heute zu Beginn des Interviews erzählt er die Geschichte der Rede in Stuttgart zu Stuttgart21. In dieser Episode erfahren Sie zudem:
Warum sein Vortrag zu Stuttgart21 zu seinen besten Vorträgen gehört
Was es braucht, um gute Stories zu finden
Wo man gute Geschichten findet
Wie Dr. Benedikt Weibel seine Geschichten findet
Ab wann sich Dr. Benedikt Weibel auf einen Vortrag vorbereitet
Warum Dr. Weibel die Ticket Preise lernte
Was eine gute Geschichte ausmacht
Wozu Krisen gut sind
Welches Ereignis einen grossen Kulturwandel in der SBB bewirkte
Mit welcher Methode man eine Kultur ändern kann
Welchen Tipp Dr. Benedikt Weibel Führungskräften mit gibt
Alois Gmeiner ist Autor von mehr als 40 Büchern. Er hält Webinare und Vorträge. Er führt Beratungen im Deutschsprachigen Raum durch, 70% ausserhalb von Österreich. Er selbst hat seinen Standort in Wien.
In seinem Portfolio finden Sie
Speedcoaching
Ist-Analyse Ihrer Werbung und PR
Sofortige Entwicklung von Ideen und Konzepten für eine sinnvolle und leistbare Werbe- bzw. PR-Strategie
Grafische Gestaltung von Logo, CI, Anzeige, Flyer und für viele andere Werbemittel
Text-Erstellung für Anzeige, Flyer, Homepage und für viele andere Werbemittel
Erstellung von PR-Texten – für Ihre erfolgreiche PR und O.O.PR
E-Book und Bucherstellung
Der Pressetherapeut liefert Ideen und sorgt für die Umsetzung!
Gmeiner sagt: „Erfolgreiche Medienarbeit ist keine Frage des Budgets, sondern immer auch der entsprechenden Originalität, Kreativität und der strategischen Planung.“
Er schafft es so gut wie immer – durch PR und Werbetherapie mehr Interessenten auf die Homepage zu bringen – nach einem Tag intensivem Coaching erreichte er sogar (durch ungewöhnliche Ideen) die Presse so zu interessieren, dass es zu Zeitungsberichten, Radioberichten und sogar zu TV-Sendungen über das Produkt oder die Dienstleistung kommt.
SEIN CREDO:
für Umsätze benötigt man zuallererst:
a) ein halbwegs konkurrenzfähiges Produkt
b) gute Werbung, die Vorteile präsentiert und dadurch Interessenten generiert
c) gute PR – insbesondere gute Online-PR – eventuell PR-Aktionen, die Aufmerksamkeit erzeugen
d) jemanden der dann auch in der Lage ist, diese Interessenten zu KÄUFERN zu machen.
Meine Story-Power Strategie hat 5 Phasen: Positionieren – Kreieren – Inszenieren – Verbreiten – Feedback einholen. Mit Alois Gmeiner sprach ich zu den Phasen
– Stories Kreieren
– Stories Verbreiten
Das Interview
Im Interview mit ihm erfahren Sie:
Wie Werbetherapeut Alois Gmeiner sich von allen anderen unterscheidet
Warum Alois Gmeiner möchte, dass sein Kunde Blut, Schweiss und Tränen mit ihm teilt.
Warum es keine NO-Budget Werbung gibt
Was heute zu einem „Muss“ gehört
Was gute Stories sind
Warum Sie keine Star-Wars Story erfinden müssen und was statt dessen
Welche Fehler zu vermeiden sind, wenn Sie Storys in Bilder giessen
Warum Sie in ein gut sortiertes Teegeschäft gehen sollten
Wie Sie auf Ideen zu Storys für Ihre Produkte kommen
Was unter dem Hänsel und Gretel Prinzip verstanden wird
Welche Rolle die Grösse eine PR-Plattform beim Versand von PR-Mitteilungen spielt
2 Beispiele, wie Alois Gmeinder Kunden zu Helden machte
Auf meiner StoryPower Seite www.storypower.ch gibt es den kostenlosen Report „So erstellen Sie in 12 Minuten Ihre erste Business-Story.“
Nach ein paar Tagen frage ich die Leute, die diesen Report heruntergeladen haben, diese zwei Fragen:
Was sind für Sie die grössten Hindernisse in der Anwendung von
Geschichten?
Was würde Ihnen am meisten als Unternehmer oder Selbstständiger
weiterhelfen?
Kürzlich bekam ich folgende E-Mail.
Hallo Hr. Lingg,
Sie möchten wissen, was ein Hindernis ist, Geschichten zu schreiben.
Meines ist es nicht wirklich zu wissen, über was ich schreiben sollte. Das was ich in mir trage zum Ausdruck zu bringen, so das es für andere von Interesse ist. Das Ganze in einer pfiffigen Art und Weise zu formulieren.
Ich arbeite im Heilwesen und bei mir geht es in erster Linie um Patienten.
Herzliche Grüße aus Deutschland
Barbara Brunner
An dieser Stelle bedanke ich mich bei Frau Brunner, für die Erlaubnis, ihre E-Mail zu veröffentlichen. Nehmen wir diese Beispiel her und schauen uns die Wünsche an. Sie bekommen ein paar Ideen, mit denen Sie gleich beginnen können.
Zunächst schreibt Frau Brunner:
„Meines ist es nicht wirklich zu wissen, über was ich schreiben sollte.“
1. Tipp
Der erste Tipp ist folgender, dass wir NICHT schreiben, sondern Stichpunkte sammeln. Zu diesen Stichpunkten reden Sie. Die Geschichte soll ja erzählt werden. Wenn wir die Geschichte zuerst aufschreiben und ausformulieren, dann wird es eine Schreib-Rede und keine Rede-Rede. Nehmen Sie es mit Audacity auf, hören es sich an und verbessern die Geschichte Schritt-für Schritt.
2. Tipp
Der zweite Tipp handelt um Ideen für Geschichten.
Ich brachte drei Kategorien mit, worüber Sie nachdenken können. Herkunftsgeschichten, Differenzierungsgeschichten und Referenzgeschichten
Schauen wir uns die Herkunftsgeschichten an.
Herkunftsgeschichten zum Unternehmen: Wie ist das entstanden? Nehmen Sie ein Beispiel aus dem Alltag. Sie kommen mit Ihrem neuen Partner auf eine Party. Häufig fragen dann Freunde und Bekannte: Wie habt ihr euch kennen gelernt? Die Herkunft des Paares wollen wir gerne wissen. Genauso wollen wir gerne wissen, wie ist diese Unternehmen entstanden. Beantworten Sie als Selbstständiger die Frage: Wie sind sie zu diesem Beruf gekommen? Welches grosses Bedürfnis stand dahinter. Genauso kann man sich die Herkunftsgeschichte zu Produkt/Dienstleistung überlegen. Ein Beispiel: Ein Sportcoach hat ein neues Trainingsprogramm entwickelt. Er hat einen Interessenten vor sich. Diesem erzählt er die Hindernisse und Hürden, die der Coach überwunden hat, um zu diesem einzigartigen Programm zu gelangen. Das hört sich viel spannender an, diese Weg zu erzählen, als eben nur das Resultat zu berichten.
Das nächste sind Differenzierungsgeschichten.
Wie unterscheidet sich Ihr Unternehmen von den anderen Unternehmen, die am Markt sind? Wie unterscheiden Sie sich als Selbstständiger von anderen Selbstständigen, die eine ähnliche oder die gleich Dienstleistung anbieten.
Wie unterscheidet sich Ihr Produkt/Dienstleistung von den anderen?
Warum diese Differenzierungsgeschichten heute so wichtig?
Es so, dass das Internet uns die Chance gibt unsere Reichweite wahnsinnig zu vergrössern. Nehmen wir ein Beispiel aus dem Gesundheitswesen. Jemand ist auf Fibromyalgie/Weichteilrheuma spezialisiert.
Vor 10 – 15 Jahren war es noch sehr aufwändig, sich bekannt zu machen. Heute ist es einfach. Eine Webseite erstellen und mit Traffic Besucher auf die Seite bringen.
Der Nachteil, dass es auch für andere Experten genauso einfach ist. Stellen wir uns vor, jemand sucht nach einem Experten zum Thema Fibromyalgie. Dann findet er 4 Experten. Der Suchende fragt sich: Was unterscheidet die Experten voneinander.
Ein Kundin von mir bietet unter anderen Coaching zu Fibromyalgie an. Sie macht folgendes. Sie geht an die Ursachen, behandelt nicht nur die Symptome. Eine der Ursachen ist häufig die Hormondysbalance. Sie untersucht nicht nur ein Hormon, sondern gleich 6 Hormone. Sie führt einen Speicheltest satt eines Bluttestes, weil der häufig falsche Werte ergibt. So unterscheidet sich meine Kundin von anderen Spezialisten.
Die dritte Kategorie sind Referenzgeschichten.
Aus dem Gesundheitswesen bieten sich Fallbeispiele von Patienten an. Was hatten Sie für Symptome? Welche Hindernisse lagen auf dem Weg der Besserung? Wie wurden diese Hindernisse überwunden? Ganz klar ist, dass Sie sich an die rechtlichen Bedingungen halten und das Beispiel anonymisieren.
Der nächste Wunsch von Frau Brunner:
„Das was ich in mir trage zum Ausdruck zu bringen, so das es für andere von Interesse ist.“
Bei diesen Geschichten aus dem Innen heraus, geht es um die eigene Person. Hierzu vier Ideen für Geschichten.
Meine Vision
Wer bin ich?
Warum bin ich hier?
Gelebte Werte
Zur Vision: Leben Sie eine bestimmte Vision? Wollen Sie, dass die Stadt in der Sie leben, zu den gesündesten Städten in Deutschland oder der Schweiz gehört?
Wer bin ich? Eine schwierige Frage, die sich Menschen schon seit Jahrhunderten immer wieder stellten. Entwickeln Sie zu dieser Frage Ihre persönliche Geschichte.
Die nächste Frage: Warum bin ich hier? Denken Sie sich hierzu eine Geschichte aus. Was sehen Sie als Ihre Aufgabe innerhalb einer grossen Vision?
Schliesslich die vierte Idee: Gelebte Werte. Ist ein Wert Nicht nur die Symptome zu behandeln, sondern an die Ursachen gehen. Entwickeln Sie eine Geschichte, wie Sie Ihren Kunden zum Erfolg verhalfen.
Wo finden Sie weitere Ideen?
Grundsätzlich finden Sie Ideen für Geschichten, wann immer Menschen mit einander kommunizieren. Bei sich selbst und in ihrem Leben, in Teams, Gruppen, Familien. Geschichten finden Sie in Unternehmen, bei Ihren Kunden, Partnern oder Lieferanten. Auch bei Behörden, in der Politik und in der Öffentlichkeit.
Der letzte Wunsch lautete:
„Das Ganze in einer pfiffigen Art und Weise zu formulieren.“
Tipp 1.
Entwickeln Sie zunächst schlechte Geschichten. Warum schlechte Geschichten? Damit Sie überhaupt beginnen. Erst im zweiten Schritt verbessern Sie diese Geschichten.
Tipp 2.
Ein Spezial-Training, um ein Gefühl für pfiffige Geschichten zu bekommen
Das Spezialtraining trainiert
– Aufmerksamkeit bekommen
– Spannung aufbauen
– Spannung halten
und es macht noch viel Spass
Wie geht das? Ganz einfach: Erzählen Sie Witze.
Wählen Sie den Witz des Tages aus. Diesen setzen Sie während des Tages immer wieder ein. Beispiel: Zum Schluss der Sitzung geben Sie Ihrem Patienten den Witz des Tages mit.
Ein Schwabe betritt die Schalterhalle einer Schweizer Bank und sagt flüsternd zu einem Angestellten: “Kann man hier Geld anlegen?“ Der Angestellte: „Um wie viel handelt es sich?“ Der Schwabe leise: „Um 2 Millionen Franken!“ Der Angestellte: “Sie können ruhig laut reden. Armut ist in der Schweiz keine Schande.“
Sie bekommen Gefühl für Pointen, Sie bekommen auch eine Ahnung über pfiffige Geschichten. Übertragen Sie diese Mechanismen auf Ihre Business-Geschichten.
Schreiben Sie mir über Ihre Erfolge. Ich freue mich darauf
Alle Schranken sind bloss des Übersteigens wegen da.
Novalis
In diesem Beitrag geht es um Grenzen, die Sie als Unternehmer überwinden dürfen, damit Sie das volle Potenzial das in der Kraft der Geschichten liegt, entfallten. Alexander Christiani ist ein deutscher Marketingcoach. Er sagt, dass im Zusammenhang mit Storytelling drei Denkgrenzen im Marketing zu durchschauen sind.
1.Denkgrenze: Der Fokus auf schriftliche Kommunikation
Viele Unternehmen verwenden Flyer, Newsletter, Direktmailing, Werbung in Zeitung, oder Kataloge als Kommunikationswerkzeuge. Kurzum sie verwenden die schriftliche Kommunikation. Sie lassen die mündliche Kommunikation des Unternehmers aussen vor.
Denken Sie an bekannte Unternehmer. Steve Jobs präsentierte die Produkte selbst. Nicolas Hayek war ein bekannter Unternehmer seiner Marke Swatch. Jean-Claude Biver steht für die Uhrenmarke Hublot. Internationale Beispiele sind Richard Branson der Virgin Gruppe oder Jack Welch, ehemaliger CEO von General Electrics.
Überall finden Sie Unternehmer, die mit ihrem Charakter, ihrem Profil und ihrem Aktivsein für ihr Unternehmen stehen. Geben auch Sie Ihrem Unternehmen ein Gesicht.
2.Denkgrenze: Der Fokus auf emotionale Verpackung
Dazu dieses Beispiel. Angenommen Ihre Webseite bringt nicht genug Interessenten. Sie sprechen mit Ihrer Agentur. In vielen Fällen hören Sie von der Agentur: „Ihre Webseite ist in die Jahre gekommen. Es müssen Bilder rein und ein neues Design ist fällig.“ In anderen Worten, Sie brauchen eine andere emotionale Verpackung.
Beispiel 2: Sie kaufen das Parfüm Chanel Nr. 5 für Ihre Frau. Die Flüssigkeit tragen Sie nicht selbst in einem Kübel nach Hause. Sie ist in einem Flacon. Um diesen Flacon kommt ein hochglanz lackierter Karton. Darüber kommt noch knisterndes Cellophan. An der Kasse wird das Ganze noch einmal in eine Schachtel verpackt. Schlussendlich kommt ein wunderschönes Packpapier mit Schleifchen darüber. 5-mal wird das Parfüm verpackt. Das Credo der Industrie: Emotionen weckt man mit Verpackung – Farbe, Form und Schrift.
Das Gegenbeispiel sind die Harry Potter Romane, die weit mehr als 450’000’000 mal weltweit verkauft wurden. In den Romanen stehen Seite für Seite Texte. Warum lesen so viele Menschen diese Textwüsten? Die Emotionalisierung findet durch Stories statt.
Setzen Sie Stories ein. Damit allein sind sie schon deshalb auf der Überholspur, weil die meisten Unternehmer auf ihrer Webseite keine Stories erzählen, sondern Nachrichten hinstellen. Die Internetseiten der meisten Unternehmen sind Nachrichtenfriedhöfe. Es geht darum keinen anderen Inhalt zu beschreiben, sondern die Nachricht in eine spannende Geschichte beschreiben. Damit die Menschen leuchtende Augen bekommen und Ihnen gerne zuhören. So weit die zweite, der drei Hürden nach Christiani.
3. Denkgrenze: Der Fokus auf Egozentrisches Marketing
Viele Unternehmen behaupten, sie sind die Besten. Beispiel: Die UBS schreibt auf ihrer Internetseite: „UBS ist die grösste und stärkste Universalbank der Schweiz.“ Keiner mag diese egozentrische Marketing, egal welche Firma dies betreibt. Die cleversten Unternehmer haben die dritte Denkgrenze schon überwunden. Clevere Unternehmer erzählen Geschichten, in denen der Kunde der Held ist und die Marke der Mentor. Harley Davidson sagt: „Unsere Kunden sind die coolsten Kunden der Welt. Sie sind von Montag bis Freitag Buchhalter, arbeiten von 9 – 17 Uhr, aber Samstag und Sonntag leben sie ihr urtümliches Gefühl von Freiheit und Abenteuer aus. Für diese Menschen haben wir Produkte.“
Schauen Sie mal wie viel Menschen ein Tattoo von der UBS haben und wie viele ein Tattoo von Harley haben. Googlen Sie auch mal „Harley Tattoo“. Sie werden staunen, was es an Tattoos gibt.
Aus diesen drei Denkgrenzen ergeben sich drei Prinzipien, die Alexander Christiani empfiehlt.
3 Prinzipien für Unternehmer
1.Prinzip: Der Unternehmer redet selbst
Kennen Sie diese Herrn?
Die gute Nachricht. Auch als kleiner Mittelständler oder Kleinunternehmer haben Sie eine Chance. Haben Sie den Mumm um für ihr Unternehmen selbst zu sprechen. Bürgen Sie mit Ihrem Gesicht und Ihrem Charakter für die Qualität Ihrer Produkte. Dann sind sie als Kleiner bekannter als der Vorstandsvorsitzende eines internationalen, gesichtslosen Konzerns.
2.Menschen lieben Geschichten, der Unternehmer erzählt sie
Dazu gleich das Beispiel der Firma Lattoflex mit dem Inhaber Boris Thomas.
3.Der Kunde ist der Held, die Marke ist der Mentor
Erzählen Sie Geschichten, in denen der Kunde der Held ist. Denken Sie an Apple, Nike oder Harley-Davidson. Nike machte diese Werbung: „Das Wesentliche war schon immer da: Ihre Begabung, Ihre Disziplin, Ihre Trainingsfleiss, Ihr Durchhaltevermögen. Was sie jetzt noch bekommen: Der Schuh, der das Beste aus Ihren Anlagen macht.“
Das gibt mehr Klicks als bei denen, die sagen „Wir sind die besten!“
Setzten Sie diese drei Prinzipien als Unternehmer um. Schon kommen Sie auf die Überholspur im Marketing.
Vor 1,5 Jahren besuchte mich meine jüngste Schwester Cornelia in Uster. Mit dabei war ihre Freundin Maria. Wir spazierten auch zum nahe gelegenen Greifensee. Dort angekommen setzten wir uns an die Anlegestelle der kleinen Fähre nach Maur. Ich weiss nicht mehr den Grund, warum ich die Affen-Bananen-Story erzählte. Die Story fand ich in Vera F. Birkenbihls Buch „Birkenbihl on Management“. Lesen Sie hier die Geschichte, die ich den beiden bei sonnigem Wetter erzählte.
Stellt euch einen Raum vor, in den vier Affen aus einer grösseren Affensippe gebracht werden. Er enthält einige Kletterstangen und Dinge zum Herumprobieren und Spielen. In der Mitte des Raumes befindet sich eine lange Stange vom Boden bis zur Decke. Oben sehen die Affen mehrerer wunderschöne Bananen. Was die Affen aber nicht sehen, ist ein Duschkopf direkt unterhalb der verlockenden Früchte, der ihnen eine extrem kalte Dusche verpassen wird, sobald sie sich den Bananen nähern. 1.Akt: Die Affen entdecken die Bananen. Der erste Affe klettert die Stange hinauf und erhält die besagte Dusche. Schreiend lässt er von den Bananen ab. Der zweite, dritte und der vierte Affen probieren es auch. Jedes mal gibt es die kalte Dusche. Bald geben Sie auf. Sie hausen in diesem Raum, klettern und spielen, aber man könnte meinen, die Stange sei unsichtbar. 2.Akt: Nun wird der Duschkopf entschärft. Ausserhalb des Raumes wird das Wasser abgestellt. Im Klartext: Ab jetzt besteht keine reale Gefahr mehr. Trotzdem versucht keiner der Affen, die Bananen zu holen, denn sie wissen ja nicht, dass die Gefahr gebannt ist. Sie haben keine Veranlassung, vorhandene Entscheidungen zu hinterfragen. 3.Akt: Jetzt tauschen die Versuchsleiter einen Affen gegen einen ihrer Freunde aus der Affensippe von
draussen aus. Der „naive“ Neuzugang sieht die Bananen und will die Stange hinaufklettern, aber nun geschieht das Faszinierende: Die anderen reissen ihn herunter, noch ehe er die kalte Dusche erleiden müsste ( wenn es sie noch gegeben hätte). Die Tatsache, dass es keine kalte Dusche mehr gibt macht die Sache aus Sicht der Wissenschaftler besonders pikant. Aber aus Sicht der Affen ist ihr Verhalten völlig schlüssig. Somit lernt der Novize sofort bereitwillig aus den Erfahrungen seiner Artgenossen, denn er weiss von früher: Es hat schon seine Richtigkeit, wenn „man“ in der Horde gewisse Dinge eben nicht tut. 4.Schluss-Akt. Man tauscht sukzessive auch die anderen Affen gegen Freunde von draussen aus, und auch sie lernen ihre Lektion.
Am Ende haben wir lauter Affen der zweiten Generation, die Dusche ist schon lange abmontiert, und doch wagt keiner sich die Stange hinauf. Soweit die Geschichte, wie sie Birkenbihl in ihrem Buch schrieb und ich sie erzählte.
Maria reagierte: „Mich würde die kalte Dusche nicht abschrecken. Wenn ich die Bananen will, dann hole ich sie mir.“
Weihnachten 2015
Weihnachten 2015 traf ich meine Schwester Cornelia und Maria wieder. Maria erzählte mir: „Ludwig, deine Affen-Bananen-Story hilft mir seit unserem Treffen vor 1,5 Jahren Entscheidungen zu fällen.“
„Wie machst du das?“ fragte ich sie erstaunt.
Maria: „Ich stelle mir erst die Frage: Ok Maria, wie gross ist denn dein Hunger auf die Bananen?Nur das, ohne an den Preis zu denken. Die Antwort muss folgen, damit ich dann meine Entscheidung auch treffen kann. Die Banane(n) steht für das zu erreichende Ziel, die Dusche steht für den Preis, der zu bezahlen ist.
Ein Beispiel: Im November 2015 bekam ich die Chance eine sehr günstige Wohnung zu mieten. Die Wohnung steht für die Banane. Diese Wohnung möchte ich gerne mieten. Der grosse Nachteil: Die Wohnung muss total renoviert werden, damit sie überhaupt wohnlich wird. Ein Wand hat ein riesiges Loch, weil da mal ein Rohr des Ofens hinein ging. Die Fenster müssen abgedichtet werden. Alte Tapeten müssen herunter gerissen werden, neue Böden verlegt werden. Das ist die kalte Dusche, sprich der Preis der zu bezahlen ist.
Nun wäge ich ab. Die Frage nach dem Hunger der Bananen (=Wohnung) ist bereits geklärt. Jetzt geht es den Preis dieser „kalten Dusche“ zu bezahlen, um diese Wohnung zu bekommen. Dieser Entscheidungsprozess dauert maximal 2 Minuten. Dann ist es entschieden. Im Fall der Wohnung habe ich mich für die Wohnung entschieden. So gehe ich bei vielen anstehenden Entscheidungen vor.
Mittlerweile habe ich schon begonnen die Wohnung zu renovieren. “
Dann zeigte Maria mir einige Bilder der ursprünglichen Wohnung und von den ersten Renovationen. Im Februar 2016 will sie einziehen.
Wäre das auch etwas für Sie, diese Affen-Bananen-Story als Metapher hernehmen, um rasch Entscheidungen zu fällen?
Weitere Inspirationen
Hier noch einige weitere Anregungen für Ihr Unternehmen. Wir können uns nun fragen:
Welche alten Routinen halten uns persönlich gefangen ( persönlicher Arbeitsteil, vielleicht beeinflusst durch eine Bananen-Lektion in einer früheren Firma?)
Welche alten Routinen haben wir in unserem Unternehmen?
Welche alten Routinen setzten wir bei allen unseren Kunden ein ( ob sie nun passen oder nicht)
Die Botschaften der Affen-Bananen-Story
Wenn Sie die Story weitererzählen und gemeinsam mit anderen diskutieren, dann kann sie Ihnen unerhört viel geben. Die Lieblings-Botschaften von Vera F. Birkenbihl aus dieser Story sind:
Die Tatsache, dass wir aus Erfahrungen lernen, ist überlebenswichtig.
Nur „höhere Organismen“ ( mit der Intelligenz einer „höheren“ Entwicklungsstufe) können auch aus den Erfahrungen ihrer Mit-Lebewesen lernen, müssen also nicht alle schmerzhaften Erfahrungen höchstpersönlich machen. Ein Riesensprung in der Evolution!
Für das normale Überleben in einer Umwelt, die sich nicht ununterbrochen dramatisch verändert, hat die Evolution mit diesem lernen durch Fremderfahrung einen Weg gefunden, der sich ausserordentlich bewährt hat.
In einer sich schnell verändernden Welt (also Gegenwart und Zukunft) hingegen kann genau dieser frühere Vorteil zum Verhängnis werden!
Wie schnell ändert sich Ihre Welt? Wenn Sie im Wettbewerb um Kunden stehen, dann ist Ihre Welt so schnell, wie Ihre Wettbewerber Sie machen.
Für mich ist eine wichtige Botschaft in der Story: Stories sind unglaublich mächtig. Wer sie nicht einsetzt vergibt sich Chancen.
Welche Botschaften entnehmen Sie aus der Affen-Bananen-Story? Schreiben Sie mir ins Kommentarfeld rein. Danke.